Sozialkontakte meiden – wirklich?

Sozialkontakte meiden – wirklich?

In Zeiten der Corona-Krise auf alle Sozialkontakte zu verzichten, sei nicht der richtige Weg, erklärt Christian Mühlbauer

Ist die Corona-Krise das Ende des Sozialkontaktes? Diese Frage wirft Christian Mühlbauer von mühlbauer – positiv ! verändern auf. Aller Orts werde davon gesprochen, dass zum Schutz der Gesundheit der Kontakt zu anderen gemieden werden soll. Mühlbauer empfiehlt dennoch zu überdenken, was das heißen kann und welche Folgen daraus erwachsen können: „Das stärkste Gefühl, das wir Menschen entwickeln, ist das Zugehörigkeitsgefühl. Das bedingt eben auch die Chance und das Risiko, das im Miteinander oder dem ,Nicht-Miteinander‘ steckt!“

Sozialkontakte – persönliche oder körperliche Kontakte – seien entwicklungstechnisch überlebensnotwendig. Studien erwiesen, wie wichtig Körperkontakt (über das Corona-Virus hinaus) für die Gesundheit sei. „Nervenfasern leiten Berührungen weiter ans zentrale Nervensystem und dort wird dann unser Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Wir fühlen uns augenblicklich wohler, sicherer und geborgener. Aus diesem Grunde kuscheln sich zum Beispiel Jungtiere ganz eng aneinander und auch wir Menschen liegen gerne als Paar, in der Familie mit kleinen Kindern oder in Kuschelgruppen beisammen“, erklärt Christian Mühlbauer.

Trotz des Rates Körperkontakt und Sozialkontakt zu minimieren, solle man dennoch alles tun, um mit den Liebsten und vertrauten Menschen, mit denen man zusammenlebt, so gut es geht das zu kompensieren, was im öffentlichen Leben gerade verwehrt bleibe, wie Christian Mühlbauer betont: „Reden, diskutieren, kuscheln, Candle-Light-Dinner zu zweit zu Hause – alles, was man mit den Personen, die man um sich hat, gerade machen kann.“

Nach Möglichkeit sollten bestimmte Negativ-Themen für diese Momente ausgeblendet werden. Bei aller gerechtfertigten Sorge sei es notwendig, gelegentlich einen sorgenfreien Raum zu schaffen. Jeder positive Moment zähle. Für alle Menschen, die man meiden sollte, gelte jedoch vielleicht ein anderer Gedanke: Nicht Abschottung, sondern veränderte Begegnung. „Alle virtuellen Möglichkeiten sollten genutzt werden, um mit so vielen Menschen wie möglich in Kontakt zu bleiben. Auch hier kann man vereinbaren, welche positiven Themen man besprechen möchte, dass man sich dem Sorgengedanken auch mal entzieht. Wobei flüchtige Social-Media-Kontakte und ein Tummeln in den sozialen Medien nicht das Richtige ist – mache direkte Kontakte“, erläutert Mühlbauer.

Menschen seien soziale Wesen, weshalb eine Einschränkung des sozialen Lebens massive Folgen für uns alle habe. Aus diesem Grund solle man alles tun, um ,sichere‘ Sozialkontakte aufrecht zu halten oder gar zu intensivieren. Der positiv ! verändern Coach hat hierfür ein paar Tipps: „Veranstalte zum Beispiel Telefon-Partys, Video-Chats (z. B. mit Eltern, Großeltern, etc.), Telefontermine mit Freunden, Verwandten, Kollegen, etc. Gehe Deine Kontakte durch und rufe vollkommen beliebig an – wenn es gerade kein alternatives Gesprächsthema gibt, kannst Du diesen Artikel als Gesprächsaufhänger nutzen. Schreibe klassische Postkarten, sende Bilder von aktuellen, schönen Momenten an Deine Kontakte mit der Aufforderung eine ähnliche Antwort haben zu wollen.“

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